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Fehlende Magensäure

Rund zwei bis drei Liter Magensaft, produzieren bestimmte Zellen im Magen, täglich in der Magenschleimhaut. Er besteht neben Wasser, Schleimstoffen, einem Puffersystem und dem sogenannten Intrinsic Factor (der die Aufnahme von Vitamin B12 ermöglicht) auch aus Salzsäure – der Magensäure.

Diese wird gebildet, immer dann, wenn bestimmte Reize auftreten. Nahrungsaufnahme gehört dazu, aber auch der Anblick und Geruch einer köstlichen Mahlzeit kann so ein Reiz sein. Sobald die aufgenommene Nahrung im Magen ankommt, kümmert sich die Magensäure um die Vorbereitung auf die Verdauung. Sie greift hierfür die Struktur der Eiweiße an, tötet aber auch Viren, Mikroben und Bakterien ab, die mit der Nahrung in den Magen gelangt sind.

 

Stellen die Belegzellen der Magenschleimhaut zu wenig Magensäure her, spricht man von einem Magensäuremangel.

Dabei wird der Mageninhalt nicht vollständig verdaut, der Inhalt verrottet und fängt an zu gären (dabei entstehen wieder Säuren), was sich negativ auf die Gesundheit und gesamten Organismus auswirkt. 

Es entstehen Entzündungen, die die Schleimhaut beschädigen und Darmzotten können zum sog. durchlässigen Darm führen. 


Ist der pH-Wert des Magensaftes zu hoch, wird die Bildung von Pepsin (ein Enzym für die Verdauung von Eiweiß) beeinträchtigt. Unverdautes Eiweiß stellt eine Gefahr beim durchlässigen Darm dar und verursacht und verstärkt verschiedene Allergien und Autoimmunkrankheiten.

Wie kann es zu einem Mangel kommen?

  • langanhaltende Einnahme von Säureblocker
  • chronische Gastritis vom Typ Abei der das Immunsystem unter anderem die Belegzellen des Magens als Feind ausmacht und angreift
  • zunehmendes Lebensalter - das zusätzlich zu einer Schwächung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre beitragen und so den Reflux verstärken kann
  • Hashimoto
  • Stress - wenn durch die Ausschüttung der Stresshormone die Tätigkeiten im Verdauungstrakt heruntergefahren werden
  • ein operativer Eingriff im Bereich des Magens
  • Konsum von Alkohol oder Zigaretten
  • erhöhter Zuckerkonsum

Symptome

  • zu viele Gase, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall nach 2-3 h nach dem Essen
  • Aufstoßen, Schweregefühl nach den Mahlzeiten oder Übelkeit
  • Drang zu essen trotz vollem Magen
  • Sodbrennen, Reflux oder saurer Geschmack nach dem Essen im Mund
  • Raue Stimme am frühen Morgen
  • Allergien, Schuppenflechte, Malabsorption
  • Abmagerung oder Übergewicht
  • wiederkehrende Hautausschläge, spröde Nägel und/oder Haarausfall
  • unverdaute Speisereste im Stuhl
  • Abneigung gegen Fleisch
  • analer Juckreiz

Fehlende Magensäure verursacht Verdauungsprobleme

  • Fleisch, Fisch oder Eier
  • Milchprodukten
  • Gemüse, insbesondere rohem Gemüse
  • Hülsenfrüchten

Test - Magensäure

 

Direkt nach dem Aufstehen wird 1 TL Natron in einem Glas Wasser aufgelöst und die Mischung dann getrunken. Kommt es in den nächsten drei bis fünf Minuten durch die chemische Reaktion zu mehrmaligem Aufstoßen oder Rülpsen ist die Magensäure vermutlich in Ordnung. Bleibt hingegen alles ruhig, kann dies auf einen Mangel hinweisen.

Übersäuerung - aufstoßen während des Trinkens oder 40 Sekunden nach dem Trinken

Optimaler Magensäuregehalt - Aufstoßen nach 40 Sekunden aber innerhalb von 1,5 Minuten

Niedriger Magensäuregehalt - Aufstoßen erst nach 1,5 bis ca. 3 Minuten

Untersäuerung- erst nach 3 Minuten oder gar kein Aufstoßen


Was kann ich gegen einen Mangel tun?

Um einem Mangel an Magensäure entgegen zu steuern, gibt es einige natürliche Mittel. Auf alle Fälle spielt ein in gesunder Lebensstil eine große Rolle.

Esse häufiger fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi, diese können die Magensäure ankurbeln. Die Verdauung kann mit Apfelessig oder Zitronensaft zum Ansäuern der Nahrung untersützt werden. Kläre hier bitte ab, dass keine Entzündung der Magenschleimhaut besteht!

Gewürze und Kräuter tragen zur Bildung des Magensaftes und die Tätigkeit des gesamten Verdauungssystems bei, dass können z.B. Pfefferminze, Ingwer, Nelken, Bockshornklee, Anis, Basilikum, Bohnenkraut, Kümmel, Koriander und Schwarzkümmel sein.

Bitterstoffe wirken Anregend, dass können z.B.  Artischocken, Löwenzahn, Rucola, Chicoree, Radicchio, Bittertees oder Tropfen. Reduziere unbedingt Stress, esst bewusst in ruhiger Atmosphäre und kaut gründlich. Das sind nur ein paar Empfehlungen.


Wenn du herausfinden möchten, ob auch bei dir ein Mangel an Magensäure vorliegt, mache gerne einen Termin und lasse dich ausführlich von mir beraten.

Quellen: internisten-im-netz, Paxis Säure-Basen-Haushalt

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